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Die Drei von der University of Berne

Internationale Deutsche Hochschulmeisterschaften Leichtathletik in Duisburg, 9. Mai 2024. Die Idee wurde im April in einem Trainingslager in Ohrid (Nordmazedonien) geboren. Es wäre doch spannend, statt im heimischen Langenthal im fernen Duisburg die Saison 2024 zu lancieren. Nachdem einige administrative Hürden wie Genehmigung, Anmeldung, Bezahlung gemeistert waren, stiegen Vorfreude und Erwartungen.

Die Anreise am Vortag, im komfortablem PW, war die sichere Variante gegenüber der Deutschen Bahn, deren Züge, wenn sie fahren, vor allem verlässlich unpünktlich sind. Wenig Stau und zahlreiche Gymnastikpausen gestalteten die Anfahrt athletenfreundlich, dauerte jedoch über 7 Stunden.

Das Highlight der Stadionbesichtigung am Vorabend: Der Disziplinchef Leichtathletik Dr. Norbert Stein begrüsste die kleine Schweizer Delegation persönlich, wohl froh darüber, dass die Nennung «Internationale» Meisterschaften damit gerechtfertigt wurde. Die helvetischen Kämpfer waren die einzigen nicht Germanen und somit etwas Besonderes.

Duisburg, das wurde rasch ersichtlich, ist kein Touristenmagnet. Aber die Delegierten aus Bern waren ja keine Touristen, daher weiter zum Wettkampf. Durchgehend Sonnenschein, wenig Wind und eine einwandfreie Organisation. Eigentlich gute Voraussetzungen für tolle Leistungen. Aber unabhängig davon, war es ein Saisonbeginn-Wettkampf. Anna Rotter, mit internationaler Wettkampferfahrung, begegnete im Weitsprung guter Konkurrenz. Enie Dangelmaier, dieses Jahr in der Halle bereits 6.19m gesprungen, war die stärkste Konkurrentin. Wie Anna hatte sie Mühe in den Wettkampf zu finden. Anna konnte sich erst im Final, den sie sicher erreichte, auf 5.80m steigern. Mit ihrem letzten Sprung konnte Tabea Christ, die Silbermedaillengewinnerin der U20 Europameisterschaften von 2017 in Grosseto (Personal Best 6.41m) Anna die beinahe sichere Medaille wegschnappen. Anna trug es mit Fassung und den Worten: «für die Deutschen ist der Podestplatz wichtiger».

Im anschliessenden 200m Sprint wurde Anna Rotter offensichtlich vom gleichen Gedanken begleitet. Sie wurde in einem Sprint mit einer fulminanten Kurve und «anstrengenden» letzten 40 Metern wiederum Vierte. Der Platzspeaker sprach vom Kraftpaket aus der Schweiz. Anna dürfte dieser Aussage nur betreffend ihrem Kurvensprint zustimmen. Unabhängig davon, Vierte auch im 200m Final, erfreulich!

Dario Kaufmann begegnete 28 Konkurrenten in seinem Sprint über 200m. Eine gut besetzte Disziplin, mehrere Athleten mit Podestplätzen an Deutschen Meisterschaften und internationalen Nachwuchsmeisterschaften waren am Start. Dario, mit dem ersten Saisonstart über 200m, lief insgesamt mit 23.14 Sek. eine ansprechende Zeit und den Umständen entsprechend auch einen Lauf, der für die Saison 2024 Perspektiven eröffnet. Eine gute Erfahrung war es allemal.

Lukas Naef musste sich über 110m Hürden in einem gut besetzten Vorlauf für den Final qualifizieren. Es gelang ihm mit einem kämpferischen Auftritt letztlich überraschend sicher. Kämpferisch? Viel Wille, aber noch nicht die Fähigkeit zwischen den Hürden Druck zu machen, führten dazu, dass er die Mehrzahl der Hürden seiner Bahn umkippte. Das ist mutig, aber nicht clever. Im Final wollte er dieses Manko korrigieren. Dies gelang ihm hervorragend. Ein technisch souveräner Hürdensprint, zwar immer noch nicht mit der gewünschten Power zwischen den Hürden, aber mit sicheren und eleganten Hürdenpassagen. Dafür brauchte er 15.67 Sekunden, seine siebtbeste je gelaufene Zeit und dies beim ersten Wettkampf 2024.

Fazit? Lange gereist, spannende Wettkämpfe bestritten, wertvolle Erfahrungen gesammelt und einen Eindruck vom Ruhrpott gewonnen. Der University of Berne sei dafür gedankt.